Archiv der Kategorie: Welt Online

Vollpfosten oder Widerständler? Über die Motivation der AfD

Thomas Schmid verdammt mal wieder die AfD. Das ist okay, der Werwohlf hält von der Partei auch nicht viel. Er wird aber den Eindruck nicht los, als hätten Wessis wie Thomas Schmid (und der Werwohlf selbst, aber der ist vielleicht lernwilliger ;-)) vieles an der AfD und ihrem z.T. ostdeutschen Führungspersonal nicht verstanden.

Die Anregung Frauke Petrys, den Begriff „völkisch“ positiv zu besetzen, kann Schmid (unter Berufung auf einen Wessi-Historiker) nur so verstehen, dass da bewusst „Grenzen des Sagbaren verschoben“ werden sollen, dass also letztlich Petry beabsichtigt, die Bedeutung, welche die Nazis mit dem Begriff verbanden und dann im Sprachgebrauch durchsetzten, sozusagen durch die Hintertür wieder ins Spiel zu bringen. „Salonfähig zu machen“ würde es im Schablonendeutsch der heutigen politisch-medialen Elite heißen. Die Nazis verwendeten diesen Begriff, um dem angeblich reinen, deutschen Volk die angeblich schlechten, fremden Elemente gegenüberzustellen, insbesondere die Juden.

Das ist der Hintergrund, wenn Schmid matmußt, Petrys Initiative beabsichtige damit eine Einbindung radikal rechter Elemente. Weiterlesen

Zwielichtig und doppelbödig

In Deutschland hat man bekannterweise seit dem Ende der Naziherrschaft ein zwiespältiges Verhältnis zur eigenen Nation. Inbesondere unter den Eliten gilt Deutschsein eher als peinliche Angelegenheit, derer man sich durch häufigen Gebrauch des Englischen, Bevorzugung feiner italienischer Küche und offen bekannter Sehnsucht nach einem europäischen Zentralstaat gerne entledigen möchte. Im Pöbel allerdings hat spätestens seit der Fußball-WM 2006 eine Art Renaissance der Nation eingesetzt: Man verwendet, sehr zum Ärger der politischen Linken, ziemlich ungezwungen Symbole wie die schwarz-rot-goldene Fahne und singt hier und da auch mal „Einigkeit und Recht und Freiheit“ mit. Der politisch korrekte Reflex verlangt, hierin ein Aufkommen von Nationalismus zu sehen, der Menschen aus anderen Ländern auszugrenzen trachtet. 

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Bier gegen Rechts?

Der Traum aller aufrechten Bürger wird heute auf welt.de wahr: „Wer hier Bier trinkt, protestiert gegen Rechts“

Aber ach, wo Licht ist, ist auch Schatten, wie der Teaser leider mitzuteilen weiß:

Einerseits will man weltoffen sein auf der Biermeile in Berlin. Andererseits wird dort in diesem Jahr deutsche Reinheit verherrlicht.

Der Werwohlf kennt den Begriff „verherrlichen“ eigentlich nur aus dem Strafgesetzbuch im Zusammenhang mit unappetitlichen Erscheinungen. Also wie Nazi ist das deutsche Reinheitsgebot (bitte an dieser Stelle mit gutturaler Aussprache denken)?

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Die peinliche Frau Künast

Bei Renate Künasts Tweets darf man ja schon feiern, wenn sie keine einfachen Fehler enthalten. Aber selbst wenn ihr das gelingt, schafft sie es trotzdem, erneut ins Fettnäpfchen zu treten. Als ein zwar tapferer, aber auch etwas verwirrter Rechtgläubiger sich entschloss, wenn noch nicht die deutsche Gesellschaft, so doch die Schädel chinesischer Touristen zu spalten, und er nach weiteren Bemühungen, das Gebot seines Gottes durch Mord zu erfüllen, letztlich von glücklicherweise zufällig in der Nähe befindlichen SEK-Kräften erschossen wurde, entblödete sich die Grünen-Politikerin nicht, diesen Tweet abzusetzen:

„Tragisch und wir hoffen für die Verletzten. Wieso kann der Angreifer nicht angriffsunfähig geschossen werden???? Fragen!“

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Warum anonym?

Neulich auf Twitter hatte ich eine kleine Auseinandersetzung mit einer PR-Pappnase, der mich als “feige” beschimpfte, weil ich im Netz als “Werwohlf” auftrete. Mal ganz abgesehen davon, dass er auch nicht wissen könnte, ob eine beliebige Kombination aus Vor- und Nachnamen einer realen Person zuzuordnen ist, und auch mal abgesehen davon, dass ich mich trotz des Pseudonyms bemühe, normale Umgangsformen zu wahren, und zuletzt auch völlig abgesehen davon, dass ich nicht dazu neige, Rechtswidriges von mir zu geben – heute erschien auf “Welt Online” ein Artikel, der die Berechtigung meines Vorgehens untermauert:

AfD beklagt “latente Berufsverbote” für Mitglieder

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Hässliches Entsetzen

„Köln“ war ein kleiner Schock. Aber die Fronten der Systemveränderer, die kurzfristig aufzuweichen drohten, haben sich mittlerweile wieder formiert. Jetzt gilt es offensichtlich, die Gleichung „Kritik an der Flüchtlingspolitik = AfD = Nazi“ zum Mem zu erheben, wie es z.B. von der aktuellen Ausgabe des „Spiegel“ vorgegeben wird, der praktisch allein um die Behauptung, Petry habe „gefordert, auf Flüchtlinge zu schießen“ (was mit ihrem Interview nicht viel zu tun hat, Korrektur hin, Korrektur her) einen Beweis zu basteln versucht, wie böse und Nazi die AfD doch insgesamt sei. Selbst ein doch so unabhängiger Kopf wie Thomas Schmid unterliegt der Versuchung, Kritiker des Prinzips der unvermeidlich offenen Grenze in eine Ecke des „archaischen, völkischen und selbstmitleidigen Denkens“ zu stellen, wo sich ein „altes deutsches Hassbedürfnis“ Bahn bricht. Zugleich ist er bereit, der Politik der Kanzlerin alle möglichen hehren Motive zu unterstellen.

Aber so kann vielleicht nur jemand denken, der sich die Welt jetzt in die Richtung entwickeln sieht, die ihm behagt. Weiterlesen

Was zur Liberalität oder: Warum man Katzen nicht voreilig satteln sollte

Bei und in breiten Greisen gilt Ulf Poschardt ja als Vorzeige-Liberaler.  Der Werwohlf ist da – trotz aller aus liberaler Sicht unzweifelhaften Meriten dieses Journalisten – eher skeptisch, denn wie schon Loriot ein für allemal festhalten konnte, ist liberal im liberalen Sinne nicht nur liberal. Und wenn der Werwohlf sich das zurechtknurrt, dann kommt das nicht von irgendwoher, denn es gab Zeiten, da tummelte er sich (damals noch unverwandelt) als einer unter nicht allzu vielen in dieser ominösen „liberalen Blogosphäre“, von der nach einem fulminanten Start 2005 heute kaum noch etwas übrig geblieben ist.  Was haben wir da nicht alles diskutiert und durchdekliniert, und am Ende schied sich die Volksfront von Judäa von der Judäischen Volksfront allein durch das Ausmaß an Staat, das man der idealen Gesellschaft noch zugestehen wollte. Die „Ankaps“ scholten dann z.B. die „Minimalstaatler“ als Staazis, und beide wandten sich mit Grausen vom bundesdeutschen Parteiliberalismus, wie er durch die damals noch unverwüstlich erscheinende FDP repräsentiert wurde.

Selbstverständlich wurde damals auch die Frage der Grenzen durchdiskutiert. Für die Ankaps war die Sache klar: In einer Welt, in der allein die Eigentümer darüber zu entscheiden haben, wer ihren Grund und Boden betritt (und es keinen Eigentümer namens „Staat“ geben kann), sind Grenzen überflüssig. 

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Nochmal was Politisches (leider wieder AfD)

So gegen Abschluss des „offiziellen“ Jahres – die Festtage und die Tage „zwischen den Jahren“ zählen ja nicht – passt noch mal was Politisches. Und es betrifft wieder die AfD. Als ehemaliges Mitglied hätte der Werwohlf sowohl etwas Innensicht beizutragen als auch aufzuzeigen, warum die eigentliche Gefahr für die Demokratie eher nicht bei der AfD liegt. 

Kommen wir zu ersterem. Die Konflikte zwischen Petry/Meuthen und Häcke/Gauland & Co. sind nicht mehr zu übersehen. Auch Mitgründer Konrad Adam schaltet sich da jetzt ein. Dazu wäre aus werwöhlfischer Sicht u.a. das Erlebnis des Essener Parteitags beizutragen, als dessen Folge Lucke und Anhänger (und der Werwohlf) aus der AfD austraten. 

Erstens tat sich Adam auf dem Parteitag selbst als Scharfmacher hervor. 

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Initiative für eine genaue Berichterstattung!

Ganz ernsthaft gibt es doch tatsächlich weiter Streit darum, ob in den öffentlich-rechtlichen Medien die AfD stets mit dem Adjektiv „rechtspopulistisch“ versehen werden solle

Mittlerweile findet der Werwohlf, dass man da ruhig konsequent bleiben könnte. Da ja das ZDF sich immer mehr Mühe gibt, ein würdiger Nachfolger des DDR-Fernsehens zu werden, also sowohl von der Art der Politikvermittlung als auch vom Altersschnitt der Zuschauer her, wäre es nur logisch, dass diese Anstalt bewährte Aufklärungsmethoden ihres Vorbilds übernimmt. Beispielsweise war auch in der „aktuellen kamera“ nie nur von „Erich Honecker“ die Rede, sondern man gab sich da schon auskunftsfreudiger für den Fall, dass ein Zuschauer vielleicht nicht wissen könnte, wer dieser komische Typ mit der Nerdbrille und der zittrigen Stimme denn sei. Als lautete die Erwähnung meist irgendwie so: „der Vorsitzende des ZK der SED, Vorsitzende des Politbüros, Vorsitzende des Staatsrats und Träger des Verdienstordens der Straßenbahnschaffner Berlins, Erich Honecker,…“. 

Diesen informativen Anspruch sollte man nicht aufgeben, nur weil es um eine nicht an der Macht befindliche Partei geht. Für die AfD schlägt der Werwohlf daher zukünftig folgende Formulierung vor, die darüber hinaus noch den Vorteil hat, den geschätzten Zuschauer gleich auf den folgenden Bericht einzustimmen: „die neu-rechte, rechtspopulistische bis rechtsextreme, rassistische, gegen Flüchtlinge hetzende und Fremdenfeindlichkeit schürende, ganz bestimmt auch antisemitische, auf keinen Fall zu tolerierende, geschweige denn zu wählende und überhaupt den ehrlichen Abscheu jedes anständigen Bürgers hervorrufen müssende AfD…“ Eine solch umfassende Information wäre auch die beste Widerlegung der widerlichen „Lügenpresse“-Schreierei auf bestimmten DemonstrationenAufmärschen.

Zu bedauern bliebe dann lediglich, dass bei der Erwähnung anderer Parteien noch keine derart zweckdienlichen Hinweise zur Verfügung stehen. Auch bei der Nennung hochstehender Persönlichkeiten ist sicher noch Luft für die Aufzählung der wichtigsten Ämter und Eigenschaften (warum verheimlicht man uns immer die Tränensäcke Merkels oder den Leibesumfang Gabriels?) , denn der Demokratieabgabezahler hat schließlich ein Recht auf genaue Berichterstattung. Der ZDF-Fernsehrat freut sich bestimmt über entsprechende Anregungen.

Superdemokrat und Supereuropäer

Einen kleinen Einblick in die Gedankenwelt des Martin Schulz (Sie erinnern sich? Gut bestallter Vorsitzender des undemokratischen Europäischen Parlaments und – man glaubt es kaum – noch üblere Alternative zu Jean-Claude Juncker) bietet dieser Artikel der „Welt“: 

Martin Schulz warnt vor den „modernen Hasspredigern“

Zitat:

„Wenn sich jeden Montag Tausende Menschen hinter Schildern mit der Aufschrift ,Lügenpresse‘ versammeln, wenn Journalisten angegriffen werden, dann ist die Freiheit in unserem Land bedroht“, sagte Schulz auf einem Kongress der Zeitschriftenverleger in Berlin.

Nun dürfte er mit dieser Ausaage vor diesem Publikum wohl kaum auf Widerspruch gestoßen sein, aber interessant ist etwas anderes. 

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