Archiv der Kategorie: AfD

Prost, Frau Petry!

Frauke Petry und ihr Mann haben die AfD verlassen. „Droht“ jetzt eine Spaltung der Partei? 

Wer das nach einem so grandiosen Wahlerfolg annimmt, bei dem dank abstruser Wahlgesetze zudem noch die Zahl der Mandate aufgebläht wurde, so dass überraschend viele AfDler ihre Brötchen künftig im Bundestag verdienen werden, sei es als Abgeordnete oder deren Mitarbeiter, wartet wohl auch stündlich auf das Landen von Aliens. 

Vage vermag sich der Werwohlf noch vorzustellen, dass Petry und Pretzell darauf abzielen, unzufriedene Unioner zu sich herüberzuziehen, aber das müssten dann schon besondere Deppen sein, die von den charakterlichen Defiziten der beiden bislang nichts mitbekamen. Noch mal zur Erinnerung: Es gab zwischen Bernd Lucke und Petry keinen inhaltlichen Streit – nur wollte sie Kalifin werden anstelle des Kalifen, und zu diesem Zweck ließ sie sich mit den Horden der Höckes und Poggenburgs ein, die dann den Essener Parteitag aufmischten. Dass sie als Zauber-Azubine enden würde, war schon damals klar. 

Aber vielleicht deutet der Name „Die Blauen“ auch nur darauf hin, dass die beiden sich ihre politische Karriere schönsaufen wollen…

Was zur Wahl ’17

Es war doch für alle Beteiligten großartig, dass die AfD mit einem Stimmenanteil von knapp 13% ins Parlament einziehen konnte. Vor allem ersparte es den Wahlverlierern, also der GroKo, zunächst, sich ihren Verlusten zu stellen und womöglich personelle oder gar inhaltliche Konsequenzen diskutieren zu müssen. Da war es nur allzu praktisch, einfach die AfD und ihre Wähler beschimpfen und damit die simple Schlussfolgerung tabuisieren zu können, dass da ein nicht allzu kleiner Teil der Wähler mit der Regierungspolitik und vielleicht noch vielem anderen mehr in dieser Republik derart unzufrieden war, dass es ihm kürbisegal erschien, ob sich in der einzigen Partei, die diesen Unmut zur Sprache brachte, auch nicht ganz koschere Gesellen tummeln. Die Analyse, wonach ein Großteil der AfD-Wähler diese Partei nicht wählte, weil er überzeugt von ihr war, sondern weil er eine Gegenposition zu den anderen, etablierten Parteien beziehen wollte, war doch bezeichnend – klassische Protestwählerschaft eben. Aber Nazi soll ja inzwischen nicht nur sein, wer AfD wählt, sondern schon, wer eine andere Auffassung als die des rot-grün dominierten Mainstreams der labernden Klasse zu vertreten wagt. Mittlerweile müssen dem politisch und historisch Ungebildeten diese Nazis als durchaus honorige Personen mit besonderer demokratischer Reife erscheinen. 

Dabei war das einzige, was am Wahlabend wirklich an Nazis erinnerte, der Aufmarsch der Antifa vor der Wahlparty der AfD. Es sollte doch absurd sein, dass in diesem Land verbale Ausfälle unter dem Verdacht höchster Gefahr stehen, während konkret an Menschen und Sachen verübte, körperliche Gewalt unter Schulterzucken durchgeht. 

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Deppen allenthalben

Der heimliche Chef der AfD, Alexander Gauland, sagte folgendes über die für Integration zuständige Staatsministerin Frau Özoguz:

Das sagt eine Deutschtürkin. Ladet sie mal ins Eichsfeld ein, und sagt ihr dann, was spezifisch deutsche Kultur ist. Danach kommt sie hier nie wieder her, und wir werden sie dann auch, Gott sei Dank, in Anatolien entsorgen können.

Die Aussage bezog sich auf eine Bemerkung Özoguz‘, eine spezifisch deutsche Kultur sei jenseits der Sprache schlicht nicht identifizierbar.

Diese Bemerkung enthält viel Kritisierenswertes, und nach Meinung des Werwohlfs sollte jemand, der dieser Ansicht ist, auch nicht dieses Amt ausüben. Aber Herrn Gauland waren die politischen Rahmenbedingungen offensichtlich gleichgültig. Er konzentrierte sich auf die Herkunft der Person, die eine solche Aussage tätigte.

Wobei es wieder mal typisch für die deutsche Öffentlichkeit war, dass man sich in einer ober-hyper-mega-peinlichen Empörung über den Begriff „entsorgen“ erging. 

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Was Werwohlf wählen wird

Ja sischer dat, da gehört noch ein „der“ in die Überschrift, aber warum eine schöne Alliteration kaputt machen?

Wenn es nach dem Wahl-O-Mat geht, sollte der Werwohlf AfD wählen. Das kommt davon, wenn man beim Frage-Antwort-Spiel den Konservativen in der Startaufstellung bringt und den Liberalen weitestgehend auf der Tribüne versauern lässt. Aber ob es bei den Punkten für die AfD mit rechten Dingen zugeht, darf man schon ein wenig bezweifeln, wenn man z.B. liest, dass die Erinnerung an den Holocaust auch nach dem Willen dieser Partei im deutschen kollektiven Gedächtnis weiterhin eine wichtige Rolle spielen soll. These: Auf einem x-beliebigen Parteitag würde ein derart lautender Antrag unter lautem Getöse durchfallen…

Aber wer dieses Blog kennt, weiß, dass der Verfasser nie und nimmer diese Partei wählen wird, weil er sich sonst schon beim Wahlakt unmittelbar übergeben müsste. 

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Vollpfosten oder Widerständler? Über die Motivation der AfD

Thomas Schmid verdammt mal wieder die AfD. Das ist okay, der Werwohlf hält von der Partei auch nicht viel. Er wird aber den Eindruck nicht los, als hätten Wessis wie Thomas Schmid (und der Werwohlf selbst, aber der ist vielleicht lernwilliger ;-)) vieles an der AfD und ihrem z.T. ostdeutschen Führungspersonal nicht verstanden.

Die Anregung Frauke Petrys, den Begriff „völkisch“ positiv zu besetzen, kann Schmid (unter Berufung auf einen Wessi-Historiker) nur so verstehen, dass da bewusst „Grenzen des Sagbaren verschoben“ werden sollen, dass also letztlich Petry beabsichtigt, die Bedeutung, welche die Nazis mit dem Begriff verbanden und dann im Sprachgebrauch durchsetzten, sozusagen durch die Hintertür wieder ins Spiel zu bringen. „Salonfähig zu machen“ würde es im Schablonendeutsch der heutigen politisch-medialen Elite heißen. Die Nazis verwendeten diesen Begriff, um dem angeblich reinen, deutschen Volk die angeblich schlechten, fremden Elemente gegenüberzustellen, insbesondere die Juden.

Das ist der Hintergrund, wenn Schmid matmußt, Petrys Initiative beabsichtige damit eine Einbindung radikal rechter Elemente. Weiterlesen

Was zum Erfolg der AfD

Geht es nach den schlichten Geistern, die gerne mal Parteizentralen, Studios, Redaktionen und Talkshows bevölkern, dann ist eigentlich minütlich mit einem Fackelmarsch in Schwerin zu rechnen, denn über 20% der Wähler hätten sich dort als Nazis entpuppt. Wahrscheinlich über Nacht, denn das Nazisein ist offensichtlich so eine Art Jekyll-Mr.Hyde-Syndrom, das nur dann ausbricht, wenn man eine Partei wählt, die den Herrschenden nicht in den Kram passt. Andererseits sollten sich gerade die Freunde der assoziativen Denunzierung Gedanken machen, was bei der letzten Wahl an den Programmen von SPD, CDU oder Linken so attraktiv war, dass jetzt als Jünger Hitlers entlarvte Subjekte daran Geschmack fanden. 

Aber keine Sorge, es gibt ja den Werwohlf mit seiner – nein, nicht „ultimativen“, denn wem sollte er das Ultimatum setzen – allumfassenden Erklärung des Wahlergebnisses von Mecklenburg-Vorpommern und vielen davor wie danach. Fangen wir sinnvollerweise an mit

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Angebissenes (I) – Die AfD, die Gewalt und der Hass

Einleitung: Der Werwohlf arbeitet seit Anfang des Jahres bei einem Projekt, das von Montag bis Donnerstag Auswärtstätigkeit erfordert. Am Donnerstag kehrt er spät abends heim, meist voller Gedanken, die sich im Lauf der Woche angesammelt haben (wenn sich nicht die Gelegenheit ergab, in „der Ferne“ mal einen Beitrag zu verfassen).  Unter dem Titel „Angebissenes“ sollen die ab sofort hier einfach mal rausgelassen werden, meist noch ziemlich roh und ungeschliffen, und manche davon werden vielleicht später wieder hier aufgegriffen.

Die ständig wiederkehrende Gewalt gegen AfD-Mitglieder und -Funktionäre war jetzt auch mal Anlass für einen Beitrag in der F.A.S. In der Tat kann sich der Werwohlf des Eindrucks nicht erwehren, dass in der Öffentlichkeit in solchen Fällen mit zweierlei Maas gemessen wird.

Für Wendehals Volker Wissing z.B. ist die Sache klar. 

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Zwielichtig und doppelbödig

In Deutschland hat man bekannterweise seit dem Ende der Naziherrschaft ein zwiespältiges Verhältnis zur eigenen Nation. Inbesondere unter den Eliten gilt Deutschsein eher als peinliche Angelegenheit, derer man sich durch häufigen Gebrauch des Englischen, Bevorzugung feiner italienischer Küche und offen bekannter Sehnsucht nach einem europäischen Zentralstaat gerne entledigen möchte. Im Pöbel allerdings hat spätestens seit der Fußball-WM 2006 eine Art Renaissance der Nation eingesetzt: Man verwendet, sehr zum Ärger der politischen Linken, ziemlich ungezwungen Symbole wie die schwarz-rot-goldene Fahne und singt hier und da auch mal „Einigkeit und Recht und Freiheit“ mit. Der politisch korrekte Reflex verlangt, hierin ein Aufkommen von Nationalismus zu sehen, der Menschen aus anderen Ländern auszugrenzen trachtet. 

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Bier gegen Rechts?

Der Traum aller aufrechten Bürger wird heute auf welt.de wahr: „Wer hier Bier trinkt, protestiert gegen Rechts“

Aber ach, wo Licht ist, ist auch Schatten, wie der Teaser leider mitzuteilen weiß:

Einerseits will man weltoffen sein auf der Biermeile in Berlin. Andererseits wird dort in diesem Jahr deutsche Reinheit verherrlicht.

Der Werwohlf kennt den Begriff „verherrlichen“ eigentlich nur aus dem Strafgesetzbuch im Zusammenhang mit unappetitlichen Erscheinungen. Also wie Nazi ist das deutsche Reinheitsgebot (bitte an dieser Stelle mit gutturaler Aussprache denken)?

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Warum anonym?

Neulich auf Twitter hatte ich eine kleine Auseinandersetzung mit einer PR-Pappnase, der mich als “feige” beschimpfte, weil ich im Netz als “Werwohlf” auftrete. Mal ganz abgesehen davon, dass er auch nicht wissen könnte, ob eine beliebige Kombination aus Vor- und Nachnamen einer realen Person zuzuordnen ist, und auch mal abgesehen davon, dass ich mich trotz des Pseudonyms bemühe, normale Umgangsformen zu wahren, und zuletzt auch völlig abgesehen davon, dass ich nicht dazu neige, Rechtswidriges von mir zu geben – heute erschien auf “Welt Online” ein Artikel, der die Berechtigung meines Vorgehens untermauert:

AfD beklagt “latente Berufsverbote” für Mitglieder

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